Nehmen Sie sich Bemerkungen von Mitmenschen zu sehr zu Herzen und diese gehen Ihnen tagelang durch den Kopf? Gefolgt von Wut, Angst, Panik? Verbunden mit Schlaflosigkeit, ständigem Zweifeln und umnebelt von Minderwertigkeit?
Aber welche Aktionen oder Verhaltensweisen können eine Kränkung auslösen? Beleidigung, Zurückweisung, beschämende Kränkung, Bloßstellung, Nichtbeachtung, Rücksichtslosigkeit, fehlendes Taktgefühl können Kränkungen im anderen Menschen auslösen. Eine Affront Kränkung – eine Beleidigung in der Öffentlichkeit durch Wort oder Tat, auch Kränkungen in der Partnerschaft hinterlassen Spuren. Digitale Kränkung – wenn der Mensch einfach zu ersetzten ist.
Egal ob es sich um eine kurzfristige oder langanhaltende Kränkung handelt, jeder Mensch kennt seine ganz persönlichen Reaktionen darauf. Die unbewussten Verhaltensmuster bestimmen dann den Alltag.
Die Folgen einer ungelösten Kränkung zeigen sich körperlich, seelisch oder auch in Verhaltensweisen. Oftmals tragen wir, ohne es noch bewusst zu wissen, diese mit uns herum. Wir verleugnen, wir wollten es nicht mehr wahr haben oder reden uns das Ganze „schön“. Irgendein Abwehrmechanismus, in der Psyche festgelegt und als „gesunde“ Reaktion ausagiert, greift immer.
Was passiert bei einer Kränkung? Und wie reagieren gekränkte Menschen?
Eine Kränkung basiert auf einer innerlichen Verletzung eines Menschen. Hier fühlt sich die betroffene Person in Ihrer Ehre, Würde, Selbstachtung und seinen Gefühlen verärgert, gekränkt oder einfach enttäuscht.
Das Schlimme an einer Kränkung ist immer, dass der Gekränkte sich als ganze Person zurückgewiesen oder abgelehnt fühlt. Dementsprechend ist sehr oft die Reaktion darauf, dass der Mensch sich dann komplett in Frage stellt. Ein Vermischen von vielen Gedanken, Erfahrungen, Eindrücken und Emotionen tritt schnell ein. Und das Mischen kann sich über Tage erstrecken und anhalten.
Die Konsequenzen einer Kränkung können sich sehr unterschiedlich zeigen und hängen von verschiedenen äußerlichen und innerlichen Faktoren ab. Handelt es sich um eine einmalige Kränkung, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese mit innerlichen Ressourcen, Selbstregulierungs-Strategien bewältigt werden kann. Beruht die Kränkung auf einer Erfahrung, die schon mehrmals gemacht wurde, handelt es sich hierbei oftmals um ein unbewusstes chronisches Muster. Die Verhaltensweisen bestehen dann aus einem verbalen Gegenangriff, einem Rückzug wie Schweigen, somit ist der Gekränkte unnahbar. Widerstand in Form von Ablehnung jeglicher Art, bis hin zu einer innerlichen Kündigung z.B. des Arbeitsplatzes oder der Beziehung. Manchmal werden auch Rachepläne geschmiedet.
Wie wirken sich Kränkungen auf die Psyche aus?
Wenn wir gekränkt sind, so zeigt sich der Körper mit unterschiedlichen Reaktionen darauf. Herzrasen, schnelle Atmung, Übelkeit, Schweißausbruch. In Folge davon können sich Schlaflosigkeit, Unruhe, Angstzustände manifestieren, immer dann, wenn es sich um ein Kränkungs-Muster handelt. Der Körper geht in eine Grundspannung über, Schmerzen können sich einstellen. Ein „Alarmmodus“ wird geschaltet, das bedeutet, der Körper verharrt und oftmals beschreibt der Betroffene, dass sich nichts mehr bewegt. Dies erzeugt Stress, da das vegetative Nervensystem eine Kettenreaktion in Gang setzt. Betroffene Systeme sind, Muskel-, Nerven-Hormon- und Immunsystem.
Das Gefühlszentrum und der Verstand können somit nicht mehr ungestört miteinander kommunizieren. Wir fangen an, uns im Rad des Leidens zu drehen: Selbstmitleid, Verlust der Lebensfreude, Selbstwert wird in Frage gestellt. Starre Verbitterung folgt.
Was tun gegen Kränkungen und Verletzungen ?
Aus meiner Erfahrung mit den Klienten zeigt sich, dass es erstmal einen wohltuenden Raum geben soll, um dieser Erfahrung überhaupt einen Platz zu geben. Empathisch, wertfrei ohne Ratschläge. „So ist es oder so war es“, das ist ein wesentlicher Aspekt in meiner Arbeit.
Danach gehen wir gemeinsam die Situation nochmals durch. Hier kann Hypnose eine wertvolle Unterstützung bieten, um tiefere Gefühle zu ergründen und damit verbundene Verletzungen aufzuspüren. Möglicherweise sind es sehr alte Verletzungen, alte Narben, alte vergrabene Erfahrungen. Das Unbewusste lenkt den Vorgang und verfügt über ein innerliches Wissen. Der Verstand weiß das eben nicht (mehr) aufgrund der psychischen Abwehrmechanismen. Völlig in Ordnung, wir sind eben fühlende Wesen.
Im Prozess der Verarbeitung wird auch auf den Aspekt, was ist, wenn ich meine Kränkung gelöst habe, eine sehr große Bedeutung beigemessen. Das ist eine ganz intensive zukunftsorientierte Arbeit. Die benötigt etwas Muse, Geduld und so manches mehr.
Kränkung ade – Selbststärke, Mitgefühl und Motivation sind willkommen! Ich begleite Sie gerne dabei.
Herzlichst Ihre
Annette Schmittdorsch
