Was verstehen Sie unter Hypnose?
Viele Menschen verstehen unter Hypnose, dass mit ihnen etwas „gemacht“ wird. Die Vorstellungen reichen über das Befolgen von direkten Anweisungen (Suggestionen), Überrumpelungsmanöver (bekannt aus der Show-Hypnose) bis hin zum Kontrollverlust. Hypnose wird auch oft das Versetzen in den typischen Schlafzustand des Menschen verstanden.
Was ist Hypnose wirklich?
Hypnose ist eine wohlwollende Kommunikation, eine Kontaktaufnahme des Bewussten mit dem Unbewussten. Unnötige äußere Reize treten in den Hintergrund und werden weniger wahrgenommen. Über die Hypnose treten Sie in eine direkte Kommunikation mit Ihrem Unbewussten – ihr Bewusstseinszustand wird etwas nach „hinten“ verschoben. Die Kontrolle bleibt ganz bei Ihnen.
Wozu das Unbewusste?
Das Unbewusste ist weder gut noch böse. Es bestimmt unser Verhalten und Handeln. Oft wahrnehmbar als Bauchgefühl, Intuition oder Frühwarnsystem. Es sorgt für das bestmögliche Überleben und will, dass sich der Mensch weiter- und fortentwickelt.
Was kann das Unbewusste?
Das Unbewusste verfügt über einen Mega-Giga-Speicherplatz. Alle Erfahrungen, Erkenntnisse und Fähigkeiten werden dort aufbewahrt. Dazu zählt auch die Familienbiografie (bis in die Ahnenreihe zurück). Das Unbewusste verfügt über das Wissen, wie es im Moment ist. Aber es weiß vor allem, wie es eigentlich sein soll! Somit ist das Unbewusste ein lebenslanger Motor für die eigene Lebensgestaltung – verknüpft mit der Weisheit zur eigenen Lösungskreativität.
Wofür steht „ganzheitlich“?
Sinnkrisen – Lebenskrisen – unbewältigte Probleme
„Ganz“ bedeutet ursprünglich heil, unverletzt und vollständig.
Ganzheitliche Hypnose heißt schließlich, seinen Blick auf den Menschen im Ganzen zu richten. Es ist wichtig, Beziehungen zu sich selbst, der Umwelt und der Herkunftsfamilie in Verbindung mit den eigentlichen Problemen zu sehen und insgesamt einen Zusammenhang herzustellen. Alle Ebenen spielen hier eine wichtige Rolle, da sie unterschiedliche Informationen enthalten, die besonders für die Lösung von Bedeutung sind. In der ursprünglichen Ebene aber liegt zunächst oft das Problem, welches erkannt werden will. Und doch ist es wichtig, die Verknüpfung zu den anderen Ebenen dauerhaft herzustellen. Ein Trauma, das gefühlsmäßig noch im Menschen gespeichert ist, kann sich zum Beispiel in Schlaflosigkeit äußern. Oder auch Schmerzen im Körper und die unbewusste Wut auf eine Situation, welche beispielsweise in der Kindheit stattfand, können vermehrt auftreten.
Ganzheitliche Hypnose findet demnach statt auf
- physischer Ebene
- emotionaler Ebene
- mentaler Ebene
- seelischer Ebene
Dieser vollständige Blick erschafft das Potenzial, die eigenen Möglichkeiten zu sehen und gewinnbringend für sich zu nutzen.
Was ist selbstorganisatorische Hypnose?
Ich habe mich bewusst für die Therapieform der selbstorganisatorischen Hypnose entschieden, denn sie ist eine wunderbare Methode, um körperlichen oder seelischen Beschwerden auf den Grund zu gehen. Selbstorganisatorisch bedeutet zunächst, aus sich selbst heraus die alles entscheidende Lösung für ein Problem zu finden – ganz ohne Druck, Bewertung oder Zustimmung vom Therapeuten.
Götz Renartz, Zentrum für Angewandte Hypnose in Mainz, bei dem ich meine Ausbildung absolviert habe, ist Gründer dieser weiterentwickelten Hypnosemethode. Im Trancezustand wird zunächst eine wohlwollende Kommunikation aufgebaut, die den Dialog zwischen Klient und Therapeut darstellt. Hieran erkennt man, dass Hypnose eine außergewöhnliche Kommunikationskunst ist, die bedeutende Wirkungskomponente hat und diese auch hervorbringt. Denn hier handelt es sich nicht um direkte Suggestionen, sondern schlichtweg um einen wohlwollenden Dialog, der stets aufrecht erhalten wird. Neben der Basis des Vertrauens braucht es zudem auch den Rahmen der Zustimmung und Sicherheit, sich auf diese Art des Fallen-Lassens einzulassen.
Dass diese Methode viel Zuspruch findet, ist nicht zu übersehen: denn immer wieder bestätigen mir Klienten, dass sie mit Hilfe der selbstorganisatorischen Hypnose neue Möglichkeiten im privaten wie im beruflichen Leben gefunden haben.
Wann ist Hypnosetherapie sinnvoll?
- Wenn Ihre Lebenswaage im Ungleichgewicht steht
- Bei Angst und Panik
- Bei (sozialen) Phobien
- Bei Trauer und Verlust (z.B. Poststraumatische Belastung- oder Beziehungsstörung)
- Bei Versagensangst oder Angst vor Entscheidungen
- Bei der Selbstwertthematik, bei Zweifeln, Verhaltensmustern wie Rückzug, aggressives Verhalten oder „Verfallen“ in die Opferrolle
- Bei körperlichen Störungen (z.B. Schlafstörungen, Schmerzen oder Autoimmunerkrankungen)
- In Krisen in oder mit der Familie, dem Partner, der Umwelt