Abwehrmechanismen: „Ich will ja aber!“ 

Abwehrmechanismen: „Ich will ja aber!“ 

Vermeiden, Verheimlichen oder Verschieben sind Strategien der psychischen Abwehr.

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Abwehrmechanismen

„Frau Schmittdorsch, ich hab ja den Führerschein und bin früher sehr gerne und sportlich mit meinem Auto gefahren. Aber irgendwann hat es sich so ergeben, dass mein Mann immer mehr Fahrten ungefragt übernommen hat. Gestern hat er sich beschwert, dass er immer die gesamte Urlaubsstrecke fahren müsse und ich nur daneben sitze. Ich würde ja gerne wieder fahren, aber immer dann, wenn ich es probieren möchte, bekomme ich Panik, dass ich etwas übersehen könnte. Dann wird es mir schlecht, ich zittere am ganzen Körper und so kann ich doch nicht fahren! Ich will ja, aber immer übermannt mich die Panik!“

„Frau Schmittdorsch, meine Frau darf nicht erfahren, dass ich nebenbei zum Rudern gehe. Es ist die einzige freie Zeit, die ich für mich sinnvoll nutzen kann. Ansonsten wird meine „freie“ Zeit verplant, da die Schwiegermutter viel Pflegezeit in Anspruch nimmt. Ich will es ihr ja sagen aber der passende Moment war noch nicht da!“

„Frau Schmittdorsch, meine Arbeitskollegin erwartet immer, dass ich am Freitag noch zwei Arbeiten übernehme, nur weil ich es einmal getan habe. Ich bin dann den restlichen Tag so wütend auf  mich, weil ich einfach nicht mit ihr reden kann. Mein Mann geht schon immer freiwillig zum einkaufen, sonst bekommt er meine Wut auch noch zu spüren.“ 

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Abwehrmechanismen – psychische Abwehr

Was sind Abwehrmechanismen leicht erklärt?

Erstmal sind Abwehrmechanismen eine gesunde Reaktion – Glückwunsch; Sie gehören ja schließlich auch zu der Spezies Mensch. 

Denn so ein unbewusster Abwehrmechanismus dient in erster Linie dazu, innerseelische oder zwischenmenschliche Konflikte zu regulieren. Abwehrmechanismen einfach erklärt: wir versuchen, unser innerliches psychisches Gleichgewicht wieder herzustellen. Somit schützt die Psyche das Bewusstsein vor schmerzhaften Gefühlen. Dadurch verspürt der Mensch Entlastung, indem wir uns die Situation „ schön reden“, Tatsachen verleugnen, verdrehen oder einfach nicht (mehr) wahrhaben wollen. Soweit so gut. Sigmund Freud nannte es auch die Abwehrmechanismen des ich.

Welche Abwehrmechanismen gibt es denn?

Nun, die oben genannten Beispiele verdeutlichen die ersten Abwehrmechanismen: Vermeiden, Verheimlichen.

„Frau Schmittdorsch, so schlimm war meine Jugendzeit nicht. Vieles hat „schon gepasst“ und ändern kann ich es nicht mehr!“

Verdrängung – ist mein täglicher Begleiter in der Praxis-Arbeit. Den zunächst wohlwollenden Widerstand gilt es zunächst einmal zu würdigen. 

Kompensation – Defizite werden durch besondere Leistungen auf anderen Gebieten ausgeglichen. Eine Folge davon ist: der Mensch gelangt in das Burnout-Syndrom, in die körperliche oder in die geistige Erschöpfung. 

Projektion – Die eigene Wut wird auf den anderen projiziert, nach dem Motto: „Warum regst du dich so auf?“

Rationalisierung – Der Wunsch, selbst einmal im Mittelpunkt zu stehen, wird mit der Begründung „wegrationalisiert“, dass die Leute sowieso nur nach dem Äußeren gehen.

Sind Abwehrmechanismen gut oder schlecht?

Wie immer hat auch hier die Medaille zwei Seiten. Zum einen nutzt solch ein Abwehrmechanismus, denn in einem Konflikt wird das mentale Wohlbefinden geschützt und wir fühlen uns wohler. 

Doch ein übermäßiger Gebrauch von Abwehrmechanismen hindert uns daran, uns den unbequemen Emotionen zu stellen. Die verweilen dann weiter im Unbewussten und werden in  Zukunft angetriggert. 

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Hypnose kann hier weiterhelfen!

Abwehrmechanismen werden unbewusst in Anspruch genommen wie ein automatischer autonomer Vorgang. 

Diesen unbewussten Vorgang bewusst werden zu lassen, ist der Beginn einer Reise zum inneren Wesenskern. Dann beginnt es wirklich, spannend zu werden. Was ist dort? Und eine weitere zentrale Frage lautet: Was genau soll denn „geschützt“ werden? Oftmals sind es tiefere Emotionen, die natürlich mit Situationen verbunden sind. Da wir Menschen immer aus dem Gefühl heraus handeln, können uns solche unbewussten Emotionen im Alltag das Leben ziemlich erschweren. 

Die moderne Art der Hypnose fördert die Fähigkeit, die eigenen Möglichkeiten besser zu nutzen. Sie dient der Gesundheit und dem Wohlbefinden.

Hypnose schafft im Menschen eine gesunde innere Ordnung. Eine wohltuende Balance, Harmonie und ein weiter Blickwinkel stellen sich ein. 

Wenn Sie der Meinung sind, dass jetzt Ihre Zeit ist, um die Änderung anzugehen, begleite ich Sie sehr gerne. Kontaktieren Sie mich. 

Herzlichst 

Annette Schmittdorsch

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